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Am 15. und 16. März lud die Kabarett-AG, auch bekannt als „Die Sense“, unter Leitung von Herrn Bülte wieder in den Theaterraum unserer Schule ein. Der Titel lautete in diesem Jahr „Ins Gras gebissen“ und wie immer wurden politische Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit gewaltig auf die Schippe genommen. Egal, ob US-Präsident Donald Trump oder die Beteiligten an den Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition – sie alle mussten dran glauben. Neben Themen aus den Nachrichten ging es aber auch um lokale oder gesellschaftliche Probleme, beispielsweise Mobbing. Die Texte der Sketche und Lieder wurden von den Schülerinnen und Schülern selbst geschrieben. Dabei überzeugte die Gruppe vor allem durch ihre Kreativität. Eröffnet wurde das Hauptprogramm mit einer Werbung für den Allzweckreiniger „Trumpy“, der gegen Parasiten wie Migranten helfen sollte, sich allerdings im zweiten Teil des Programms als unwirksam herausstellte und umgetauscht werden sollte. Leider erfuhr der unglückliche Kunde jedoch, dass „Trumpy“ vom Umtausch ausgeschlossen ist.
Anschließend wurde Angela Merkel auf der Autofahrt nach Jamaika von ihrem Beifahrer Horst Seehofer gewarnt: „Fahr nicht zu weit links, halt dich an die rote Linie“, während Christian Lindner auf dem Rücksitz saß und lediglich Kommentare im Stil eines unerfahrenen Kindes abgab. Später war ein gewisser Herr Bosporus als Patient bei Dr. Europa Er klagte über Probleme wie Kurdistan in seinem Körper, fühlte sich verfolgt und hörte Stimmen. Dr. Europa verabreichte einige Spritzen zur Besserung, an deren Wirkung zumindest Herr Bosporus glaubte. Und der Arzt war sich sicher: Der kommt eh wieder!
Auch schulische Themen griffen die Akteure auf und führten dem Publikum durch überspitzte Charaktere, wie beispielsweise die Lehrerinnen Frau Kuschel-Waldorf und Frau Spieß, ganz alltägliche Diskrepanzen und Schwierigkeiten vor Augen. Und während sich die Lehrer im Land-Schulheim über ihre durchaus fragwürdigen Lehrmethoden austauschten, lernten die Kinder in der „Mobbing-AG“ von einer engagierten Lehrerin, wie man sich mit Gewalt und Beleidigungen durchsetzt. Allerdings nicht gegen die Lehrkraft. „Welch eine respektlose Ausdrucksweise!“, denkt sie sich – und bringt ihre „leistungsstärksten Schüler“ umgehend zum Direktor. Auch unsere Schule wurde als Handlungsort gewählt: Die Toilette des C-Gebäudes wurde zum mysteriösen Schauplatz eines Horrorfilm-Trailers. Wie im falschen Film fühlte sich dann anschließend ein Elternpaar, das davon ausging, die eigenen Kinder zu guten und vor allem „normalen“ Menschen erzogen zu haben. Ein Irrtum, wie sich herausstellen sollte: Beide Kinder outeten sich als Fleischliebhaber. Eine Katastrophe für die strikt vegan lebenden Eltern!
Zum Abschluss ist noch der musikalische Teil des Programms, live am Klavier begleitet, hervorzuheben. Zur Einstimmung sang das ganze Ensemble den „Sense-Song“, mit dem „Song von der Toleranz“ wurde das Augenverschließen vor Problemen karikiert und zuletzt sangen die männlichen Akteure einen Titel namens „Auf dem Busbahnhof nachts um halb eins“, der den Zuschauer wahrhaftig das Fürchten vor dem Velberter Busbahnhof lehren konnte. Anschaulich besangen die Akteure die unschönen Seiten einer Haltestelle bei Nacht.
Zu den vielen tollen Ideen kam eine grandiose schauspielerische Leistung, sodass Familien, Mitschülerinnen und Mitschüler und Lehrkräfte im voll besetzten Theaterraum gleichermaßen begeistert waren.
Insgesamt war es also ein gelungenes Programm, von den musikalischen Zwischeneinspielungen am Klavier bis hin zum Improvisationstheater als Zugabe. Wir freuen uns auf das nächste Programm der „Sense“!


Eric Glindemann, Q1