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Vor zehn Jahren begann das Schulprojekt GanzIn zur Ausgestaltung und Entwicklung der Ganztagsgymnasien in NRW. Jetzt, im Sommer 2018, endete das Projekt mit einem feierlichen Rückblick auf die gemeinsame Arbeit und deren Ergebnisse.

Unsere Schule hatte sich damals entschieden, nicht nur zum Ganztagsgymnasium zu werden, sondern sich auch um die Teilnahme an dem Projekt GanzIn zu bewerben. Ganztag bedeutet ja mehr als nur die Verlängerung der Unterrichtszeiten in den Nachmittag hinein. Die Schule gewinnt Zeit und mit dem Mehr an Zeit auch die Möglichkeit zu nachhaltigem und entschleunigtem Lernen. Im Ganztag wird also der Lernort Schule zum Lebensraum der Schülerinnen und Schüler. Diese zusätzlichen Zeiten und Räume sinnvoll und gewinnbringend zu nutzen, war ein wichtiges Ziel. Neben der Frage danach, welche Chancen der Ganztag für andere Formen des Unterrichts bietet, standen insbesondere die Gestaltung der Mittagspause und eines Teils der Freizeit der Schülerinnen und Schüler im Fokus.
Vor diesem Hintergrund wurden bald die Veränderung der Rhythmisierung des Schulalltags durch die Einführung der 67,5-Minuten-Stunden und dann die Schaffung von Lehrerräumen initiiert. Die Aula wurde multifunktional und jetzt auch als Mensa genutzt. Es wurden zusätzliche Räume geschaffen oder umgestaltet: der Theaterraum, die Mittelstufenbücherei, die Unterstufenbücherei, der Ruheraum, der Tischtennisraum und nicht zuletzt der Schulgarten. Diese Räume werden vor allem in der Mittagspause für aktive Erholung sowie für die vielfältigen Angebote im Bereich der Arbeitsgemeinschaften genutzt. Die AGs bieten vielfältige außerunterrichtliche Lernmöglichkeiten im künstlerischen, musischen, literarischen, naturwissenschaftlichen, technischen, sportlichen und sozialen Bereich. Es wurden Förder- und Betreuungsangebote über die Unterrichtszeit hinaus eingerichtet. In all diesen Feldern sind zahlreiche Kooperationen zustande gekommen, die die Angebote des Ganztags mit gestalten: die Zusammenarbeit mit interaktiv e.V., mit der Stadt Velbert, mit der Musik- und Kunstschule Velbert, der SSVg Velbert, dem Boxverein und anderen.
Im Bereich der Unterrichtsentwicklung seien exemplarisch die Lernzeiten für individuelles Arbeiten und der verstärkte Projektunterricht genannt. Dabei werden die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert und unterstützt. In den Fächern Deutsch und Biologie wurden Konzepte zur Sprachförderung und zum Umgang mit Texten der Schülerinnen und Schüler entwickelt. Texte zu verstehen und Texte zu schreiben, sind Grundfertigkeiten für alle Fächer, auch im Bereich der Naturwissenschaften.
All das wurde begleitet von der konzeptionellen Arbeit in den Netzwerken der beteiligten GanzIn- Schulen, in denen Ideen ausgetauscht und Vorschläge konkretisiert wurden. Davon hat unsere Schule ebenso profitiert wie von der zusätzlichen finanziellen Unterstützung durch das Land NRW.
In den letzten beiden Jahren haben wir uns schwerpunktmäßig der Elternarbeit gewidmet. Die Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern wurde durch die Erziehungsvereinbarungen sowie durch neue Formen der Kommunikation – im Schulalltag vor allem durch den Schulplaner – gestärkt.
Viele Eltern engagieren sich in der Elternarbeit am GSG, in den Gremien, den Arbeitsgemeinschaften, bei Elterntreffen und Schulveranstaltungen, gerne wollen wir noch mehr Eltern erreichen.
Nach den ersten 10 Jahren ist die Gestaltung des Ganztages zwar weit gekommen, aber natürlich nicht vollendet. Jetzt gilt es, im Rahmen der Umstellung des Gymnasiums auf G9 zu überlegen, welche Auswirkungen die Erweiterung auf neun Jahre bis zum Abitur auf den Ganztag haben kann.

Neben der Schulleitung waren Frau Dr. Frizen, Frau Tschorn, Herr Stuhlmann, beide vor allem im Bereich der Elternarbeit, sowie Kolleginnen und Kollegen aus den Fachschaften Deutsch, Mathematik, Englisch, Biologie und Chemie beteiligt, zuletzt vor allem Herr Hassler, der am Teilprojekt im Fach Biologie teilgenommen hat. Das Projekt GanzIn wird fortgesetzt in der Netzwerkarbeit der beteiligten Schulen und in einem weiteren Projekt „Zukunftsschulen NRW“. Darauf wurde im Rahmen der feierlichen Abschlussveranstaltung am 29. Juni in Dortmund eigens hingewiesen. Dort gab es einen Rückblick auf die zehnjährige Arbeit des Projektes GanzIn. Etwa ein Drittel der Gymnasien in NRW sind wie das GSG Ganztagsgymnasien. Der Vertreter des Schulministeriums, Herr Fleischauer, wies darauf hin, dass der Trend zum Ganztagsgymnasium fortgesetzt werde, nicht nur weil die Schule die Betreuung der Schülerinnen und Schüler am Nachmittag gewährleiste, sondern vor allem, weil ganzheitliche Bildung unter den Rahmenbedingungen des Ganztags in besonderer Weise möglich sei. Für diese Aufgabe wünschte er den Schulen auch weiterhin alles Gute und überreichte den beteiligten Schulen eine Urkunde für die geleistete Arbeit. Diese Urkunde wird im B-Gebäude unserer Schule ausgestellt.