Das 35-jährige Bühnenjubiläum des GSG nähert sich in den nächsten Wochen seinem Höhepunkt. Wir nehmen dies zum Anlass, in besonderer Weise unserer Theaterpädagogin, Frau Ali Bongers zu danken. Ihr Engagement in der Theaterarbeit unserer Schule ist ein wahrer Glücksfall. Sie leitet die Theater-AGs der Unter- und Mittelstufe und unterstützt bei Bedarf auch Theaterprojekte einzelner Schulklassen oder Lerngruppen. Ihre jahrelange Erfahrung als Theaterpädagogin, ihre Vorliebe für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihre eigene Begeisterung für das Theaterspielen kommen ihr, aber vor allem uns sehr zugute! Frau Bongers war selbst Schülerin an unserer Schule, damals noch am Gymnasium Poststraße. Sie hat Theaterspielen ausprobiert und gelernt zuerst bei Theo Thelen und später bei Peter Richter, beide Deutschlehrer an unserer Schule. In den 1980er Jahren hat sie neben dem Theater auch Kabarett gespielt, unter der Leitung von Bodo Giese, und mindestens zwei Mal in der Woche abends von 19-22 Uhr an den Proben in der Schule teilgenommen – neben dem Unterricht her, in ihrer Freizeit. Frau Bongers liebt seitdem das Theater und freut sich, ihre eigene ausschweifende Phantasie, ihre vielen Ideen und ihre Lust an der Körperbewegung und am Spielen ausleben zu können. Seit 2003 leitet sie Theaterkurse im Tanz- und Theaterhaus Kossmann und hat dort seit 2 Jahren ihr eigenes Theater, die AliBo Theaterschule.
Am GSG hat Frau Bongers 2012 ihre Arbeit begonnen mit der Unterstützung eines Theaterprojekts („Nur noch kurz die Welt retten“) von Herrn Haehnel, der schon seit Jahren solche Projekte mit seinen Klassen im Rahmen der 6er-Klassenfahrt durchführt und damit die Kreativität und das gemeinsame Erleben der Klasse fördert. Seit 2014 bringt Frau Bongers regelmäßig mit den Theater-AGs Stücke auf die Bühne. Das Publikum bekommt dann zur Aufführung das Ergebnis wochen- und monatelanger Arbeit zu Gesicht und eine Ahnung davon, wie viel Zeit investiert, wie viele Ideen entwickelt und wie viele Proben durchlaufen worden sind. Theaterspielen ist ein Prozess. Es entsteht etwas und dann wächst es. Dazu braucht es viel Phantasie, viel Austausch, viel Ausprobieren. In einem langen und spannenden Prozess werden Ideen gesammelt, Themen gesucht, Stücke ausgewählt oder geschrieben, Ideen zur Umsetzung entwickelt, Texte gelernt, Bühnenbilder und Choreographien entworfen. Immer wieder wird etwas ausprobiert, verworfen, verändert, für gut befunden. Und was ist ihre Aufgabe dabei? Frau Bongers begleitet diesen Prozess und bringt ihr Know-How ein. Sie weiß, wie man Talente fördert, wie man es schafft, dass die Kinder und Jugendlichen aus sich herausgehen, in eine Rolle schlüpfen und dabei über sich hinauswachsen. Es beginnt damit, dass die Schülerinnen und Schüler ein Gefühl für die Bühne bekommen, für den Raum, in dem sie auftreten, für Bewegungsabläufe, für Ausdrucksformen in Mimik und Gestik, für die Darstellung von Gedanken, aber vor allem von Gefühlen, die die Handlungen auf der Bühne begleiten.
Und all das soll ja nicht allzu sehr mit Arbeit verbunden sein, sondern auch ganz viel Spaß machen. Und lernen sollen und wollen die Schülerinnen und Schüler ja auch etwas: sich selbst auszudrücken, Rollen auszuprobieren, die eigene Rolle zu finden, aber auch in fremde Rollen zu schlüpfen, das alles bildet die Persönlichkeit. Aber es geht auch um das gemeinsame Arbeiten, den Zusammenhalt, das Herausbilden einer Gemeinschaft, Ensemble-Bildung nennt Frau Bongers das. „An unserer Schule sind die Bedingungen dafür gut“, findet Frau Bongers. Die Schülerinnen und Schüler sind offen, begeisterungsfähig und bereit und in der Lage, sich auf solch ein Projekt einzulassen. Dabei gab und gibt es immer wieder Überraschungen, vor allem dann, wenn sonst eher stillere oder zurückhaltende Schülerinnen und Schüler sich etwas trauen, auftauen, auf die Bühne gehen und sich frei spielen und das mit ganz viel Talent und Begeisterung. Das schätzt Frau Bongers. „Ich liebe es, Menschen wachsen zu sehen“, sagt sie und bezeichnet sich als Philanthropin. Und man merkt es ihr an, wenn wieder ein Stück auf die Bühne gebracht wird mit all den Herausforderungen, Schwierigkeiten und Erfolgen. Sie freut sich immer auf die Aufführungen und ist sich sicher, dass alles gut gelingen wird. Trotz des gerne vernachlässigten Textlernens setzt sie darauf, dass der Wunsch, sich nicht blamieren zu wollen, und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Kräfte freisetzt. Und Frau Bongers wünscht sich ein aufmerksames, offenes Publikum, das sich eine gute Stunde lang eine Auszeit nimmt, in eine Geschichte einzutauchen und Neues für sich zu entdecken. Dazu gibt es bald wieder gute Gelegenheiten!
Vielen herzlichen Dank, liebe Frau Bongers, für Ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern unserer Theater-AGs. Das GSG freut sich sehr auf die kommenden Aufführungen.
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